Liebe Interessierte,

Fam. Albrecht hat am 25.8.2021 https://www.katharinenhoefe-nicht-so.de nach längerer Vorbereitung aktiv geschaltet. Werbung wurde dafür keine gemacht. Am selben Abend hat Kerstin Albrecht in den zwei Facebook-Gruppen "Du kommst aus Willich, wenn" und "Dein Willich" den Link auf die Website gepostet. Was dann passierte, hat uns überrascht und in Folge überwältigt. Es entwickelte sich eine aktive Diskussion, die wir zwar verfolgen, der wir aber aufgrund des Umfangs nur langsam hinterherkommen. Dabei gab es einige Beiträge, die wir an Fragen als uns verstanden haben und die wir in diesem Wochenbericht dann auch gerne beantworten wollen. Ab diesem Tag wurde aus unserem Engagement fast ein Vollzeit-Job. Gott sei Dank haben wir Kinder (Jonas und Elias), die mithelfen können. Und ihre Freunde schließen sich auch unserer Sache an, so dass wir nicht nicht mehr alleine sind. Im Folgenden wollen wir die Geschehnisse bis heute zusammenfassen. Sofern uns eine Veröffentlichung von Mails oder Gesprächen einen negativen Eindruck (aus unserer Sicht) hinterlassen könnte, verzichten wir auf Namensnennung.

Mittwoch 25.08.2021

Wir schalten unsere Website frei und teilen zwei Links dazu auf Facebook. Es rollen erste Reaktionen ein und es entstehen Unterhaltungen in den Kommentarsektionen. Die Leute werden zum ersten Mal auf unser Problem aufmerksam. https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/ocmagmclfodhmdlf.jpg Am selben Tag haben wir per Mail alle Partei- und Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Stadt Willich vertretenen Parteien angeschrieben, unser Anliegen vorgestellt, auf die Website verwiesen und ein Gespräch angeboten.

Donnerstag, 26.8.2021

Der Fraktionsvorsitzen der CDU, Herr Dr. Paul Schrömbges, meldet sich per Mail und erklärt sich zu einem Gespräch bereit. Es wird der 3.9. vereinbart.

Der Parteivorsitzende der FDP, Herrn Hannes Zühldorff meldet sich und bittet um ein Gespräch. Es wird der 27.8. vereinbart.

Freitag, 27.8.2021

Der Parteivorsitzende der FDP, Herr Hannes Zühlsdorff kommt zu einen 2 1/2 stündigen Gespräch. Er hat erst vorsichtig unsere Interessen abgetastet und ist dann intensiv in unsere Argumente eingestiegen.

Der entscheidende Moment war, wir wir mit Herrn Zühlsdorff vor unserem Haus standen und wir ihn fragten: "Wie hoch schätzen Sie den Baum auf der anderen Seite vor dem Bauzaun?" Er sagte: "8 m." Kurze Pause. Dann "Da soll doppelt so hoch hingebaut werden? Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand, dass das keinen Sinn macht." (Diese Zitate sind nicht von Herrn Zühlsdorff freigegeben, entsprechen aber dem Wortlaut gemäß unserer Erinnerung.)

Wir sind dann gemeinsam von unserem Haus gegenüber den geplanten Katharinenhöfen bis zum Marktplatz gegangen und haben gemeinsam festgestellt, dass die Häuser in der Bahnstraße doch ganz ansehnlich sind und das geplante Bauvorhaben den Charakter Willichs nachhaltig verändern würde.

Herr Zühldorff hat zugesagt, seine Eindrücke mit in die nächste Fraktionssitzung mitzunehmen. Das Gespräch war von beidseitigem ernsten Interesse an der Sache und unseren Belangen geprägt.

Samstag, 28.8.2021

Auch den Ratsmitgliedern wollten wir unser Interesse nun bewusst machen.

Unser Sohn Jonas hat sich bemüht, die Mailadressen aller Ratsmitglieder Willichs zu recherchieren. Tipp an die Stadt: es gibt keine zentrale Liste der Mailadressen der Ratsmitglieder. Das wäre doch mal ein Bürgerservice, wenn diese zentral zur Verfügung stünden.

Am Abend des Samstags wurden alle Ratsmitglieder (bis auf zwei oder drei, für die wir keine gültige Mailadresse hatten) angeschrieben, unser Anliegen vorgestellt, auf die Website verwiesen und ein Gespräch angeboten.

An die Ratsmitglieder der Stadt Willich, sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten uns an Sie als Mitglieder des Rats der Stadt Willich wenden und Ihre Aufmerksamkeit gewinnen.
Wir - Familie Albrecht - wohnen direkt gegenüber des ehemaligen Krankenhauses und damit auch des geplanten Projekts "Katharinenhöfe".
Wir sehen unsere Wohnlage durch die geplante massive Bebauung beeinträchtigt und entwertet und hatten diese Argumente in der Vergangenheit - offensichtlich sehr erfolglos - bei den Herren Nachtwey, Pakusch und Kerbusch vorgetragen.
In der Zwischenzeit hat unser Anwalt zwei Stellungnahmen in das beschleunigte Verfahren eingebracht.
Wir möchten jetzt beginnen, für unsere Position politische Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn Sie sich über unsere Positionen informieren wollen, haben wir diese auf der Website https://katharinenhoefe-nicht-so.de/ zusammengefasst.
Sollten Sie die Zeit für ein persönliches Gespräch finden, freuen wir uns darüber sehr.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin und Matthias Albrecht

Das Mailsystem des Bürgermeisters antwortet automatisiert:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bestätige ich den Eingang Ihrer E-Mail im Bürgermeisterbüro.
Ihre E-Mail wird nun an den fachlich zuständigen Geschäftsbereich/Betrieb weitergegeben.
Von dort wird Ihr Anliegen schnellstmöglich geprüft und bearbeitet.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Pakusch
Stadt Willich
Bürgermeister
Hauptstr. 6 (Schloss Neersen)
47877 Willich

Sonntag, 29.08.2021

Uns erreicht die Mail eines Anrather Bürgers, der nicht namentlich genannt werden möchte. Dieser stellt allerdings eine Verbindung zwischen dem Vorgehen bei den Katharinenhöfen und dem Vorgehen in der Vergangenheit in Anrath her:

... aus Anrath und hier sieht man am Verseidag Quartier was dabei raus kommt wenn der Projektentwickler sich austobt. Von der alten Fabrik ist nicht mehr da was man hätte schön einbauen können, was in Schiefbahn doch ganz gut gelungen ist.

Interessant ist auch, dass in Anrath ein neuer leh entstehen soll. Dort wo bisher netto und der Parkplatz sind, inkl. Parkanlage ober- und unterirdisch. Der Netto Markt ist bereits vom Eigentümer erworben und es gibt Vorkaufsrechte auf weitere Häuser. Vermutlich wird man hier gleich vorgehen. Die Flächen deutlich über Bodenrichtwert veräußern und dem Projektentwickler freies Spiel lassen, insbesondere bezüglich der Bauhöhe zur Straße etc.

... aber man merkt, dass die Stadt sehr an einmaligen hohen Einnahmen der Entwickler interessiert ist statt die Orte wie bspw. in Kempen für Generationen charakterlich weiter zu tragen.

Uns war bisher nicht klar, dass auch in Anrath Bauprojekte durchgeführt wurden, die den Bürgern nicht gefallen. Wir hoffen, dass auch Anrather sich für unsere Anliegen erwärmen können, obwohl sie nicht gegenüber wohnen. Es ist im Interesse aller Bürger, dass keine Bauprojekte mit massiver Bebauung stattfinden, damit die Grundstücksgesellschaft Gewinne schreibt. Selbst wenn diese Gewinne dann im sonstigen Interesse der Stadt verwendet werden. Damit würden die Bürger bestraft, die die "schlechten" Projekte vor der Tür haben und diejenigen "belohnt", die mit den Gewinnen dann "nette" Bauprojekte oder Sanierungen bekommen, die sich ansonsten nicht rechnen.

Ja, und der Hinweis auf die schöne Altstadt in Kempen ist natürlich goldrichtig. Die Katharinenhöfe lassen im Ortskern nichts vom dörflichen Charakter übrig. Und genau das ist unser Anliegen, nachdem wir 1994 nach Willich gezogen sind und hier wirklich gerne wohnen.

Montag, 30.08.2021

Ein Mitglied des Planungsausschusses der CDU antwortet auf unsere Mail:

Vielen Dank für Ihre Nachricht.

An dieser Stelle nur eine kurze Antwort von mir.
Ihre Ausführungen sind umfangreich wie emotional und es wird einige Zeit und Arbeit beanspruchen das im Detail zu prüfen.
Ich kann verstehen, wenn Sie sich die Durchführung der Bebauung anders vorgestellt hatten. Grad für Sie als Anlieger bedeuten die geplanten Veränderungen deutliche Einschnitte. Wenn im Rahmen der Planung und der Vergabe gegen Gesetz und Gedanke der Ausschreibung verstoßen worden sein sollte wäre das extrem bedenklich.
Ich kann das aber bisher noch nicht erkennen, werde aber natürlich, in meiner Funktion als Mitglied im Ausschuss für Planung, das Vorhaben zusammen mit meinen Willicher Kollegen aufmerksam begleiten.
Die wirtschaftlich optimale Verwertung einer Liegenschaft sehe ich aber nicht grundsätzlich als Problem an. Nur wenn solche Projekte Gewinne abwerfen, sind die GSG und die Stadt Willich in der Lage Projekte durchzuführen, die nicht in dem Maße Gewinn bringen, aber die Stadt voranbringen.
Sie haben mit Ihrem Vorstoß eine relativ giftige Diskussion im Internet ausgelöst mit dem Tenor "kein Platz für Düsseldorfer Bonzen". Ich hoffe, dass hier das Momentum nicht zu stark wird, weil es für das Miteinander in Dorf und Stadt nicht förderlich ist eine solche Wagenburgmentalität aufzubauen.

Die Parteivorsitzende der Grünen antwortet und sagt zu, sich mit dem Projekt und dem Werdegang zu beschäftigen und dann wieder auf uns zuzukommen.

Dienstag, 31.08.2021 - der Tag mit der Planungsausschuss-Sitzung

Der Rat der Stadt Willich ist das Parlament, in dem Dinge besprochen und beschlossen werden. Für Fachfragen gibt es Ausschüsse. Welche, sieht man z. B. hier: https://ris.stadt-willich.de/gremien. Der Planungsausschuss beschäftigt sich mit Baufragen, also auch den Katharinenhöfen.

Einen Planungsausschuss-Mitglied der CDU hatten wir mitgeteilt, dass wir zur öffentlichen (heißt: da darf jeder hingehen) Planungsausschuss-Sitzung kommen, da dort über die Katharinenhöfe berichtet werden.

Das Ausschuss-Mitglied schreib eine Mail mit folgendem Inhalt: das Thema Katharinenhöfe steht heute nicht auf der Tagesordnung im Planungsausschuss. Es wird also während der Sitzung und auch in der Einwohnerfragestunde keine Gelegenheit geben, das Thema zu erörtern. (Als Gäste sind Sie natürlich willkommen, aber es wird nicht um Ihre Anliegen gehen.)

In der Tagesordnung findet sich tatsächlich kein Hinweis auf die Katharinenhöfe: [Zur Tagesordnung]

Auf Seite 760 der 760ig-seitigen öffentlichen Sitzungsunterlage (Zu den öffentlichen Sitzungsunterlagen) steht jedoch:

Planungsausschuss TOP 10.2 31.08.2021

Betreff: Mitteilung über wichtige Vorhaben

Sachverhalt: Über folgende wichtige Vorhaben wird in der Sitzung mündlich berichtet.

  • Katharinenhöfe
  • Regiobahn S 28

...

(Gregor Nachtwey) Technischer Beigeordneter

Wir wir dann zu der Sitzung im Schloss Neersen eintrafen, begrüßte uns im Hof des Schlosses der Bürgermeister mit den Worten: "Die Katharinenhöfe stehen doch gar nicht auf der Tagesordnung, was macht ihr denn hier?" Und "Wir werden einen Faktencheck auf eure Website machen!".

Das mit dem Faktencheck können wir nur begrüßen, denn (a) beschäftigt sich dann der Bürgermeister mit unseren Anliegen und (b) wollen wir gar keine falschen Informationen verbreiten. Sollten wir da Fehler gemacht haben, werden wir uns schuldig bekennen und sie erkennbar korrigieren. Schauen wir mal.

Die Teilnahme an der Sitzung erfolgte dann bereits gemeinsam mit einem Immobilienbesitzer, dessen (große) Immobilie durch das geplante Vorhaben der Katharinenhöfe massiv entwertet würde. Wir sind also nicht allein.

Die Sitzung zu beobachten, war spannend. 759 Seiten waren 2 1/2 Stunden vollständig behandelt. Nach unserer Erinnerung wurden alle Tagesordnungspunkte wie vorgeschlagen behandelt. Dann und wann gab es bei der Opposition (FDP, SPD, Für Willich und Grüne) Enthaltungen oder Gegenstimmen.

Die Pandemiemaßnahmen sorgen für die Plexiglassscheiben. So sieht dann eine solche Sitzung aus: https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/Ratssitzung.jpg

Neben unserem Projekt wurden die Rahmenplanungen (das ist die Stufe vor dem Bebauungsplan) für ein Projekt in Schiefbahn (Fontanestraße) und eines in Willich (Roeddersfeld) besprochen. Bei beiden Projekten wurden zwei Dinge betont:

  • Der Verkehr ist jetzt schon kritisch und
  • wir wollen bezahlbaren Wohnraum.

Als bezahlbaren Wohnraum wurden von Seiten der Verwaltung Quadratmeterpreis von EUR 3.200 bis EUR 3.500 genannt, erst ab EUR 4.000 wurde der Preis als gehoben bezeichnet.

Bemerkenswert war, dass für die Rahmenplanung in Schiefbahn auf 45.000 qm von 120 bis 130 Wohneinheiten gesprochen wird, während die Katharinenhöfe auf 15.000 qm 112 Wohnungen, 2.700 Einzelhandels Fläche und 840 qm Praxen und Büros bekommen sollen. Da scheint es zukünftig doch sinnvoll, nach Schiefbahn umzuziehen. Und dass, obwohl auf den 45.000 qm sogar noch Tiny Houses entstehen sollen.

Die geplante Bebauung "Roedderfeld" liegt an der Umgehungsstraße von Alt-Willich zum Gewerbegebiet Münchheide. Nach unserer Erinnerung sollen da 330 Wohneinheiten hin. Da eine Anbindung an die Umgehungsstraße wohl nicht möglich ist, wird der gesamte Verkehr der zukünftig dort Wohnenden durch die Industriestraße und die Goethestraße auf die Bahnstraße geleitet.

Wir können nur betonen, dass die FDP als einzige Partei bei allen Bauprojekte zuerst ein Verkehrskonzept gefordert hat, bevor ein Bebauungsplan beschlossen werden solle. Der Fraktionsvorsitzende sprach bezüglich dabei "von schon heute Verkehrschaos und Stau auf der Bahnstraße auf der Höhe des Raiffeisenmarkts. Da kann man den Verkehr des neuen Wohngebiets nicht noch einfach draufleiten."

Ja, das stimmt. Aber da soll ja jetzt noch der Verkehr für 112 Wohnungen einem großen Supermarkt und Praxen und Büros zu. Die Anwohner der Bahnstraße sollten sich insgesamt besser mit den Bauvorhaben der Stadt beschäftigen.

Interessant war, dass der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Herr Christian Winterbach, bezüglich des vorgelegten Entwurfs anmerkte, dass er Bedenken bezüglich des Eindrucks der geplanten 4-stöckigen Wohnanlage auf dem Roeddersfeld habe. Diese Bedenken scheint er bei den Katharinenhöfen nicht zu haben, siehe unten.

Dann, endlich, fällt der Begriff Katharinenhöfe. Der Vortrag der Verwaltung war kurz und knackig: "Wir führen zur Zeit Gutachten durch und werden in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses die Offenlegung empfehlen." Anmerkung: (Offenlegung ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Bebauungsplan. Dort wird die Planung und die Gutachten und die Abwägungen unserer Stellungnahmen offengelegt und die Bürgen haben vier Wochen Zeit sich dazu zu äußern. Danach kann der Rat den Bebauungsplan wirksam beschließen.)

Wir hatten diesen trockenen Umgang mit unseren vielen Anmerkungen zu dem Entwurf des Bebauungsplans nicht erwartet. Aber wir dürfen eine Frage stellen (vermutlich auch mehrere, aber das machte angesichts des knappen Vortrags der Verwaltung wenig Sinn): "Welche Gutachten werden denn erstellt"?

Antwort der Verwaltung: "Lärm und Verkehr".

Anmerkung: Mit Verwaltung ist die Verwaltung der Stadt Willich gemeint. Hier: der Technische Beigeordnete (= oberster Chef der Technik-Fragen der Stadt) Gregor Nachtwey und die ihm unterstehenden Abteilungen.

Nach der Sitzung kam der Redakteur der Rheinischen Post, Herr Marc Schütz, auf uns zu und bat um ein Treffen. Dies wurde dann für den 1.9.2021 vereinbart.

Wir gingen auf den Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Herrn Christian Winterbach zu und stellten uns vor. Die Antwort war auch kurz und knackig: "Sie hatten ja eine Anfrage an unsere Fraktion gestellt. Da bekommen Sie noch eine Antwort drauf. Aber damit Sie Bescheid wissen: ich war beim städtebaulichen Wettbewerb Mitglied des Preisgerichts. Das Vorhaben wird so gebaut wie das der Siegerentwurf vorsieht."

Na, wenn das kein Eingehen auf die Belange der Bürger ist.

Zugegebenermaßen habe wir uns den Umgang mit Bedenken und Wünschen der Bürger anders vorgestellt als wir es vor und nach der Planungsausschuss-Sitzung vorgestellt haben. Der Abend war für uns frustrierend und wir haben uns ohnmächtig gefühlt.

Mittwoch, 01.09.2021

Wir sprechen uns mit unseren Anwälten nach dem Ergebnis der Planungsausschusssitzung ab.

Wenn in der nächsten Sitzung der Planungsausschuss bereits die Offenlegung empfehlen will, muss vor der Sitzung in der Planungsunterlage alles drinstehen, was die Stadt aus dem ursprünglichen Entwurf und unseren Einwänden gemacht hat.

Je früher wir diese Unterlagen in die Hand bekommen, desto intensiver können wir uns dann damit beschäftigen.

Es meldet sich bei uns jemand, der seine Belange durch die Katharinenhöfe stark beeinträchtigt sieht, aber nicht genannt werden möchte. Und bietet uns Unterstützung an.

Juhu, wir brauchen nicht mehr alleine kämpfen!

Der Parteivorsitzende der FPD meldet sich zurück und teilt mit, dass er die Angelegenheit in seiner Fraktion besprochen habe und über das Ergebnis gerne telefonieren möchte.

Da Kinder moderner als die Eltern sind, wissen sie, was "SEO" ist. OK: Search Engine Optimisation. Was heißt das?

Wir schalten bei Google Anzeigen für www.katharinenhoefe-nicht-so.de. Wenn jemand (aus NRW) auf Google z. B. nach Katharinenhöfe Willich sucht, dann kommt eine Anzeige von uns.

Donnerstag 02.09.2021 - Besuch der Rheinischen Post

Der Redakteur der Rheinischen Post, Herr Marc Schütz, besucht uns und wir führen ein freundliches und intensives fast zweistündiges Gespräch.

Am Ende gehen wir vor das Haus und Herr Schütz schaut auf den Baum und sagt etwas wie: "Doppelt so groß? Dann bleibt vom dörflichen Charakter aber nichts mehr übrig!"

Wir sind dann die Bahnstraße zum Markt und zurück gemeinsam gelaufen und haben festgestellt, dass die Häuser doch ganz hübsch sind und ein Charakter wie in Kempen durchaus erhalten werden könnte. Aber nicht durch die geplante Bebauung.

Wie wir anschließend Herrn Schütz die geplante Bebauung anhand der Zeichnungen erläuterten, sagte er etwas wie: Ich bin auf das Plakat des Bauträgers wohl auch reingefallen. Das ist nicht nur eine nette und lockere Wohnbebauung, wie Willich sie sehr gut gebrauchen könnte. Das ändert den Charakter des Ortskerns gänzlich.

Wir verabschiedeten uns freundlich und gingen anschließend nochmals die Bahnstraße hoch. Die Bilder, die wir dann von der täglichen Verkehrssituation machten, sollten allen Anliegern Sorge machen: https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/IMG-20210902-WA0028.jpg

https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/IMG-20210902-WA0016.jpg

https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/Verkehrschaos3.jpg

Wir trafen dann unsere Nachbarin die sagte: Ihr macht das super. Wir wollen das Projekt so auch nicht. Und unsere Nachbarin auch nicht. Wir helfen euch, wo wir nur können.

Juhu, wir werden mehr!

Am Markt entdeckten wir den FDP-Stand, unter anderem mit Hannes Zühlsdorff und dem Ratsmitglied Hans-Joachim Donath. Dort wurde es für uns erfreulich: „Wir werden als FDP im Rat ein Verkehrskonzept für Willich beantragen. Es kann nicht sein, dass erst gebaut wird und man dann hinterher mit dem Verkehr nicht fertig wird.“

Was sollen wir sagen? Stimmt. Wir bedanken uns bei der FDP.

Freitag, 03.09.2021

Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Paul Schrömbges, kommt mit dem Fahrrad bei uns in den Hof gefahren und stellt sich neben unser kleines Elektroauto (Renault Zoe).

Es findet ein langes Gespräch statt. Die erste Frage, die Herr Dr. Schrömges stellte war: "Was ist Ihr Ziel?" Man merkt, dass Dr. Schrömbges 17 Jahre Kämmerer in Viersen war und kommunalpolitisch erfahren ist.

Auf eine so direkte Frage kann man nur direkt antworten. Hier ist die Antwort:

"Wir wollen, dass dieses Projekt entweder auf dem Schützenplatz gebaut wird, das Gelände der Katharinenhöfe als begrünter Parkplatz gestaltet wird und dann das Schützenfest dort stattfindet,
oder
dass das Projekt Katharinenhöfe sehr wohl auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses gebaut wird, jedoch Rücksicht auf Anwohner von der Bahnstraße genommen wird und das lockere Stadtbild erhalten bleibt.
Also kein Supermarkt und keine Einzelhandelsflächen, da dies die Bahnstraße nicht verkraftet. Praxen und Büros verkraftet diese. Und dann mehr von der dringend benötigten Wohnbebauung."

So, nun ist es raus. Verhindern wollen wir das Projekt nicht.

Während des Gesprächs weisen wir anhand der Höhe des Baumes auf die geplante Bebauung direkt an der Bordsteinkante hin und Herr Dr. Schrömbges sagt, dass diese Form der Bebauung den Charakter Willichs verändern würde.

Zurück im Haus haben wir die geplante Bebauung anhand der Visualisierung (siehe Website) und die möglichen Alternativen aus dem städtebaulichen Wettbewerb besprochen. Es war offensichtlich, dass dort einige Entwürfe bei waren, die sowohl Rücksicht auf uns als Anwohner als auch auf den Charakter Willichs nehmen.

Herr Dr. Schrömbges hat zugesagt, das Thema mit seiner Fraktion und den übrigen Beteiligten zu besprechen und sich zu melden und sich dabei für einen Kompromiss einzusetzen.

Das Gespräch mit Dr. Schrömbges als auch die Reaktion der FDP macht uns Hoffnung. Allerdings müssen wir auch sagen, dass bisher nur FDP und CDU ein Ohr für unser Anliegen und für den Charakter Willichs hatten. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend.

Der Online-Artikel in der RP erscheint. Wir hoffen, dass wir hierfür von der RP keinen auf den Deckel bekommen: https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/ggofncmalbklgdeh.png Nun, jetzt kennt mich auch jeder. Unerkannt komme ich dann wohl nicht mehr durch Willich.

Erste Anmerkung zu Faktencheck

Uns wurde zugetragen, dass auf Facebook in einem Post angemerkt wurde, dass unsere Aussage der Supermarkt in den Katharinenhöfen sei so groß wie der Rewe absurd sei. Man sehe doch, dass ein Markt der Größe des Rewe-Markts da nicht hinpasse.

Wir haben uns daraufhin mit dem Marktinhaber des Rewe-Markts in Verbindung gesetzt. Der Rewe-Markt hat tatsächlich 2.800 qm, bei den Katharinenhöfen sollen es 2.700 qm sein. Damit hat der Post auf Face an sich Recht. Jedoch machen 100 qm weniger den Braten nicht fett. Lieber Facebook-Post: Können wir uns auf "ungefähr so groß wie der Rewe-Markt" einigen?

Aber mit einer Sache hat der Post vollkommen Recht. Der Rewe-Markt hat nach Aussage des Marktbetreibers 300 Parkplätze. Und ja, die kann man bei den Katharinenhöfen nicht unterbringen. Denken wir zumindest. Und denkt bitte dran, dass der Rewe-Markt zwei Parkplätze hat. Einen vorne, einen hinten. Nun stellt euch die heutige Verkehrssituation in der Bahnstraße kombiniert mit Lieferverkehr und Kundenverkehr eines Rewe-Markts vor. Nun denn.

Fazit

Aus dem Verzweiflungsschrei "Hört uns denn niemand?" in Form der Website www.katharinenhoefe-nicht-so.de ist fast ein Vollzeitjob geworden. Aber wir haben das Gefühl, dass man anfängt, uns und das Anliegen zu hören. Bisher haben sich 70 Personen auf unserer Website registriert, wofür wir uns von ganzem Herzen bedanken. Wir haben noch nie "Politik" gemacht, aber 70 Interessierte ist schon Rückenwind nach etwas mehr als einer Woche.

Es danken Familie Albrecht, 2 Eltern, 2 Söhne und 6 Katzen

Nachdem ich jetzt per Bild bekannt bin, ist es Zeit, auch weitere Familienmitglieder vorzustellen. Das ist Kater Bourbon. Das ist im übrigen der, der von alleine den Bürgersteig entlang bis zur Deutschen Bank und zurück spaziert. Bitte nicht versuchen ihn zu streicheln, der kann schon mal zickig sein. Das nächste Mal zeigen wir dann ein problemloses Exemplar. https://aktuelles.katharinenhoefe-nicht-so.de/user/pages/01.blog/news-1/Bourbon.jpg

Willich, den 04.09.2021
Stand: 03.09.2021 20:00 Uhr